15 Oktober 2014

August Horch Vereinsfreunde besuchen Museum in Eisenach

Zwickau/Eisenach.- An der diesjährigen Exkursion des August Horch Museums nahmen am 10. Oktober 38 Mitglieder und Freunde des Fördervereins teil. Diesmal ging es nach Eisenach. Nach erfolgtem Aufstieg zur Wartburg gab es die Gelegenheit zur Besichtigung mit einer anschaulichen Erklärung der Geschichte dieser symbolträchtigen Anlage in Mitteldeutschland. Die Besucher erhielten Einblicke in das gesellschaftliche Leben im Mittelalter auf der Wartburg, erfuhren Einzelheiten zum legendären Sängerwettstreit und über das Wirken Martin Luthers, der in Verkleidung des Junkers Jörg die Bibel in die deutsche Sprache übersetzte. Erwähnung fand die Zeit der nationalen Bürgerbewegung im 19. Jahrhundert bis zur bürgerlichen Revolution 1948/49. Bis zum heutigen Tag zieht die Wartburg viele in- und ausländische Gäste, darunter Prominente und Politiker an. Trotz derzeit umfangreicher Bau- und Restaurierungsmaßnahmen und den damit verbundenen Einschränkungen bei der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten wird der Besuch der Anlage in nachhaltiger Erinnerung bleiben.
Ein weiterer Programmpunkt war das Museum „Automobile Welt“ im Gelände des ehemaligen Automobilwerkes Eisenach. Der Sohn des Firmengründers Heinrich Ehrhardt, Gustav Ehrhardt, begann im Jahr 1904 mit dem Automobilbau, nachdem vorher Fahrräder, Motorräder und andere Produkte der metallverarbeitenden Industrie hergestellt wurden. Der Automobilbau erfolgte am Standort ohne Unterbrechung über 90 Jahre. Unter der Automobilmarke „Dixi“ folgte die Produktion bis 1921. Danach stieg BMW in das Geschäft ein und produzierte in Eisenach bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Danach unterstand die Firma der Hoheit der Sowjetischen Militär-Administration unter dem Namen von „Awtowelo“. Noch in den 1940iger Jahren nahm der Automobilbau in Eisenach wieder „Fahrt auf“.
Mit der Übernahme der Nachkriegsproduktion und weiterer neuer Produkte (z.B. den IFA F9) im VEB Automobilwerk Eisenach entwickelte sich das Werk zu einem erstrangigen Finalproduzenten der Fertigung von Personenkraftwagen im Industrieverband Fahrzeugbau der DDR (IFA). Unter der Typbezeichnung „Wartburg“ errang das Produkt Ansehen im In- und Ausland. Die eigenständigen Entwicklungen der Baureihen 311 und 312 sind in ihrem Erscheinungsbild bis heute von zeitloser Eleganz und bei Oldtimerfreunden sehr gefragt. Natürlich hat auch der Automobilbau der Gegenwart in Eisenach schon Einzug in das Museum gehalten. Seit dem 05. Oktober 1990 produziert die Fa. Opel an einem neuen Standort in Eisenach-West. Die Fertigung begann in einer Anlaufphase mit dem Opel Vectra 1600 Gl in einer Stückzahl von 15.000 Fahrzeugen in erstklassiger Qualität. Im Automobilbau in Eisenach stieg die Zahl der Industriearbeitsplätze bis heute auf rund 8.000 an.
Initiator und Organisator der Veranstaltung war Dr. Wolfram Melzer. Die nächste Jahresexkursion des August Horch Museums findet vom 10. bis 12. September 2015 statt. Sie führt die Heimat von August Horch und in seine Geburtsstadt Winningen an der Mosel. Interessenten sollten sich rechtzeitig in der Geschäftsstelle des Fördervereins voranmelden: www.foerderverein.horch-museum.de

Text und Fotos: FV August Horch Museum